Hure vor rotem Hintergrund

one night in köln

Ich mag Köln. Die Stadt ist wie die eine coole Tante auf jedem Familienfest, die schon alles erlebt und gesehen hat. Die trotz ihres Alters noch immer die besten Partys schmeißt und die Kinder heimlich vom Sekt nippen lässt.

Köln ist es egal, wenn mal ein Glas runterfällt. Dann heisst es nur: “Scherben bringen Glück”, man muss ja kein Drama draus machen. Köln geht nicht nach der Mode und sucht sich ihre Männer nicht danach aus was der Familie gefällt, sondern worauf sie Bock hat. Sie schleimt sich nicht ein, sie ist von Natur aus lässig drauf. Köln ist einfach eine klasse Frau, äh, Stadt.

Kollege, reg dich ab

Leider bin ich geschäftlich selten dort, aber wenn, dann genieße ich es und hänge auch gerne mal einen Tag für private Vergnügungen dran. Doof nur, wenn man einen Kollegen im Schlepptau hat der zwanghaft cool sein will. Und einem damit die ganze Zeit auf den Sack geht. Aber so richtig. Bemühte Coolness und Lockerheit ist so ziemlich das uncoolste und unentspannteste, was man sich vorstellen kann. Schon während der Fahrt die ganze Zeit davon labern, wie geil das heute Abend wird. Nach dem Meeting richtig einen drauf machen, wenn Frauchen mal nicht da ist muss man das schon nutzen, is klar. Mister, Wenn deine Frau dir verbietet feiern zu gehen, solltest du dir vielleicht generell mal Gedanken machen.

Mal wieder so richtig jung fühlen - und peinlich berührt

Auf jeden Fall war nach dem Geschäftstreffen erst einmal Abendessen angesagt. “Grundlage schaffen damit wir auch ordentlich feiern können”, wie der Terrorkeks dauerhaft rumproleten musste. An dem Punkt wäre ich längst lieber im Hotelzimmer, schnell auf einem Portal wie Ladies.de (gibt natürlich noch viele andere, aber hier meist die größte Auswahl) die Lage in Köln checken und mir eine nette Lady suchen. Hätte ich auch gut gebrauchen können, um nach dem anstrengenden Tag an der Seite des Compagnons mit verbaler Inkontinenz zu entspannen. Naja, kann man nix machen, Ohren zu und durch.

Nach dem Essen dachte ich eigentlich an etwas wie den Klimperkasten. Jazzbar, locker und gut drauf, nichts dekadentes aber auch nicht alles voller Studis. Obwohl die Hipster hier auch Einzug gehalten haben, naja, was soll man machen. Zum feiern in den Vanity Club oder ins Diamonds, gemischtes Publikum und gute Stimmung. Aber nix da, Kollega hatte andere Vorstellungen.
Die jungen Leute gehen hier ins Belgische Viertel. Lass mal da hin.
Echt jetzt? Mit den Kids in ranzigen Kneipen abhängen, Studentinnen angeiern und sich “ach so jung” fühlen? Ganz ehrlich, solche Aktionen machen einem erst recht bewusst, dass man die 20er Marke vor zehn Jahren überschritten hat. Angestrengt jung und wild sein, das endet bestenfalls in einem mittelmäßigen Abend, schlimmstenfalls einfach nur peinlich. Nicht falsch verstehen, in Frankfurt ziehe ich mit Sascha gerne mal rustikaler um die Häuser. Bahnhofsviertel oder auch mal Altsachs, wenn wir es uns richtig geben wollen. Aber das machen wir seit der Schule so, da ist nix bemüht oder auf Biegen und Brechen cool. Wir machen einfach so weiter wie immer schon, und darin sind wir richtig gut.

Tour de Fremdscham

Zurück nach Köln, hier mit meinem sabbernden Kollegen ein bisschen durch Bars gezogen. Durch Massen an aufgeregten Jugendlichen gedrängt um einen Drink zu bekommen und Monsieur dabei zugesehen, wie er sich an Frauen ranmacht bei denen ich mir teilweise nicht einmal sicher war, dass sie volljährig sind. Klar machen es einem die Mädels heutzutage schwer. Wenn sich 13jährige in superenge Fummel mit riesigem Ausschnitt quetschen und die Hormone im Fastfood ihr übriges dazu geben. Die Damen über 20 setzen hingegen auf die Klamotten ihrer Mutter in dem Alter. Auf Latzhosen oder “ironisch” getragene Pferdeshirts. Versteh einer das weibliche Geschlecht. Ist für mich aber kein Argument, es einfach bei allen zu versuchen. Jungs, ein bisschen Anstand bitte. Man merkt sehr wohl, ob einem eine erwachsene Frau oder ein halbes Kind gegenübersteht. Respekt vor dem (nicht vorhandenen) Alter, unter 18 geht bei mir gar nix und eigentlich erst so ab 21, gehört sich so.

Frau in Discotoilette
Studikneipen und ihr Inventar
Also ich liebe meine Frau ja, aber die würde ich gerne mal…hihi

Nach einigen deutlichen Absagen hatte es dann auch das Großmaul kapiert, also musste noch ein “krasser” Abschluss her. Ganz aufgeregt hat er dann einen Tabledance Club vorgeschlagen, mal ganz was verrücktes machen, hihi. Hihi am Arsch.  An sich bin ich dafür gerne zu haben. Netter Anblick, entspannte Atmosphäre, gefällt mir. Aber bei diesem Typen war ich mir unsicher, ob er nicht am Ende die ganze Zeit kichernd dasitzen würde, weil es so aufregend ist eine nackte Frau zu sehen. Oder ob er einfach nur unangenehm starren und tuschelnd dümmliche Kommentare abgeben würde wie:

Wow, was die so alles Zeigt, unglaublich

Zum krönenden Abschluss

Früher soll das Pascha ja mal richtig gut gewesen sein, leider war davon nix mehr übrig als ich da war. Ich hab wirklich schon gutes gehört, allerdings liest man im Internet viel Bestätigung, was den glanzlosen Niedergang des Ladens angeht. Schade, da hätte ich wohl mal früher kommen sollen.
Erster Eindruck: Ansprechend geht anders. 35 Euro abgedrückt, dafür Freigetränke unlimited, kann man machen – dachte ich. Drinnen alles voll mit Männern, und wenn ich sage alles voll, meine ich das auch so. Platztechnisch und vom Alkoholpegel her. Ein Gedränge, das so manchem Konzert alle Ehre machen würde. Vor allem vor der “Bar”, wo die heiß ersehnten Freigetränke warten. Security Männer, die von der Freundlichkeit her auch eine Mischung aus Ork und Karen von nebenan sein könnten, versuchen den Verkehr zu regeln. Erfolg eher mäßig… Dann die Getränke, vor allem der Jacky Cola, schmecken ehrlicherweise wie schonmal getrunken. Der Boden weckt Erinnerungen an das Gefühl, als Kind mit neuen Turnschuhen in der Sporthalle der Schule herumzulaufen: alles klebt. Mit 9 sehr spaßig, mit 30 in einem Stripclub einfach nur eklig. Was für ein Kontrasterlebnis zu meiner letzten Escort-Erfahrung! 

Die Show war, nunja, interessant

Während auf der Bühne die Ladies eine passable Darbietung leisteten, liefen andere Mädels durch den Saal und haben “Lapdances” angeboten. Separées Fehlanzeige, sie stiegen einfach kurz auf dich drauf und rutschten dir ein paar mal über den Schritt, na wow. Das Sahnehäubchen, im wahrsten Sinne des Wortes, war dann die Schlagsahne-Aktion. Mit Sprühflasche bewaffnet positionierten die Damen einen Klecks auf ihrem Arsch, den man dann “genüsslich” ablecken konnte. Ja geil. Klar will ich da rumschlecken wo eben noch 20 sabbernde Kerle ihren feuchten Lappen hatten. Ohne Waschgang zwischendurch, versteht sich. Ich schließe mal nicht aus, dass Corona eigentlich auf dem Hintern eines dieser Mädels entstanden ist; wo sich der Speichel unzähliger besoffener und notgeiler Typen zu einem Horrorcocktail vermischt hat. Natürlich nicht ernst gemeint, aber für mich war der Abend vorbei. Den Besuch im angeschlossenen größten Bordell Europas hab ich mir, welch Überraschung, gespart.
Ab ins Hotel, den Kollegen habe ich auf seinen Wunsch sich selbst überlassen. Am nächsten Tag kam dieser völlig fertig und mit leerem Portemonnaie im Hotel an. Hatte wohl völlig blau noch das Laufhaus über dem Club besucht und sich ordentlich ausnehmen lassen. Hoffentlich war ihm das eine Lehre.

On Night in Köln Licht
Rotes Licht in Köln

Also Jungs, wenn ihr nach Köln kommt gibt es eine riesige Auswahl an sehr guten Vergnügungsmöglichkeiten. Klasse Bars, tolle Stimmung und super Clubs. Und da das Pascha nun auch Geschichte ist, lauft ihr keine Gefahr auf dem versifften Boden kleben zu bleiben und euch für den Rest eures Lebens von Schlagsahne mit gelecktem Hintern zu ernähren. Glück gehabt.

Warum Paysex? Warum nicht! Wer mehr über mich wissen will, sollte einfach weiterlesen...

Schreib einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert